VERBÜNDETE*R SEIN
"Der Ausgangspunkt der Allyship ist, den Unterschied zwischen "Ich bin nicht rassistisch" und "Ich bin antirassistisch" zu verstehen."
"Allyship ist das Gegenteil von weißem Schweigen."
"Es geht darum, dort zu stehen, wo diskriminierte Menschen jeden Tag in ihrem täglichen Leben stehen."
"Man muss nicht immer mega-aktiv und laut sein, aber nicht rassistisch zu sein, reicht nicht aus. Zum Beispiel reicht es nicht aus, das N- oder M-Wort nicht zu sagen. Das ist kein Allyship. Es reicht nicht aus, sich Dokus anzuschauen. Allyship bedeutet nicht nur, nicht rassistisch zu sein. Allyship bedeutet, im Alltag aktiv zu sein, sonst reproduziert man ein rassistisches System."
"Es bedeutet, Schwarze und PoC (People of Color) -Menschen auf jede erdenkliche Weise aktiv zu unterstützen."
"Es kann nicht sein, dass wir unseren weißen Freund*innen dankbar sein müssen, dass sie ein gewisses Maß an Achtsamkeit haben."
"Allyship ist ein ständiger antirassistischer Kampf. Sie kann auch variieren, aber sie ist nicht nur ein Trendmoment."

Theoretischer Hintergrund

Laut dem Merriam-Webster-Wörterbuch ist Allyship eine unterstützende Beziehung zu einer anderen Person oder Gruppe. Es handelt sich um eine aktive und konsequente Praxis des Verlernens und der Neubewertung, bei der eine Person in einer privilegierten und machtvollen Position versucht, sich mit einer marginalisierten Gruppe zu solidarisieren und Verantwortung zu übernehmen. Darüber hinaus definiert Amnesty International eine*n Verbündete*n als “jemanden, der Maßnahmen zur Unterstützung einer Gruppe ergreift, der er nicht angehört.” Allies entwickeln eine starke Bindung zu dieser Gruppe, während sie sich daran erinnern, dass sie dort in einer unterstützenden Rolle sind. Sie wissen, wann sie auftauchen müssen und wann sie sich zurückziehen sollten, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Verbündete sind keine Heilsbringer*innen; sie wissen, dass die Menschen, die sie unterstützen, sich selbst aufrichten können. Sie setzen sich für die Bedürfnisse dieser Gruppe ein und nutzen ihre Macht, um die Stimme dieser Gruppe zu verstärken. Ein*e Verbündete*r ist ein*e Fürsprecher*in innerhalb der eigenen Gruppe(n), um Ignoranz zu bekämpfen und mehr Menschen dazu zu bringen, Verbündete zu werden.” Da Privilegien intersektional sind, hat jede*r die Möglichkeit, ein*e Verbündete*r zu sein. Allyship ist jedoch ein lebenslanger Prozess des Aufbaus von Beziehungen, die auf Vertrauen, Beständigkeit und Verantwortungsbewusstsein beruhen und sich nicht von selbst definieren – die Arbeit und die Bemühungen müssen von denjenigen anerkannt werden, mit denen man sich verbünden möchte.
Allyship ist in einer Gesellschaft, in der große Teile strukturell diskriminiert und ausgegrenzt werden, absolut notwendig. Nur durch echte Allyship kann eine integrative Gesellschaft aufgebaut werden, in der es weniger um Assimilation als vielmehr um die Aufwertung von Vielfalt geht.

Bibliographie:
https://theantioppressionnetwork.com/allyship/