ADMINISTRATIVE PROCEDURES
“I chose administrative procedures because even though I am European (in fact, I am Italian), a lot of administrative steps need to be overcome in order to be able to access certain rights…”
“The fact that I don’t seem able to complete my paperwork prevents me from being fully included in the system.”
“Since I really can't do it, this prevents me from really entering French society and that's why I chose this word, because even if I have the right to something, (administrative procedures) are an obstacle to inclusion…”
Theoretischer Hintergrund
Unter einem Verwaltungsverfahren versteht man die Einreichung eines Antrags bei den öffentlichen und administrativen Diensten, um einen Sachverhalt nach staatlichem Recht zu regeln. Es gibt Schritte, die für alle, die in Frankreich leben, unvermeidlich und obligatorisch sind, z. B. das Ausfüllen von Steuerformularen und die Beantragung eines Führerscheins oder einer Aufenthaltsgenehmigung. Die Abwicklung von Verwaltungsverfahren erfolgt in der Regel in mehreren Schritten, entweder online oder persönlich in den Büros offizieller Institutionen (z. B. in einem Rathaus oder einer Präfektur). In Frankreich sind die Verwaltungsverfahren bekanntermaßen kompliziert und sehr zeitaufwändig. Außerdem können Verwaltungsverfahren zu sozialer Ausgrenzung führen. Didier Fassin (2012) bezeichnet in seiner Publikation “Les nouvelles frontières de l’administration française” (Neue Grenzen der französischen Verwaltung) ein Verwaltungsverfahren als Barriere und sogar als “Grenze” oder Begrenzung. So können Verwaltungsverfahren bei Ausländern zu einem Gefühl der “Ausgestoßenheit” führen (S.462).
